Wie geht Frieden?

Samstag, 08. November 2025, Westfälischer Anzeiger Hamm / Hamm-Mitte

Sonni Maiers Tourneetheather macht Halt in der Friedensschule

Trotz Ein-Frau-Show stehen mit Sonni Maier verschiedenste Charaktere auf der Bühne. © Robert Szkudlarek (2)

Hamm – Sonni Maier lachte, als sie das Banner der Friedensschule erblickte, welches über der aufgespannten Leinwand auf der Bühne in der Aula hing: „Als hätte ich es als Requisite mitgenommen.“ Denn der Name der Schule passt perfekt zum Thema ihres Theaterstücks „Frieden – Wie geht das?“, das sie am Donnerstag vor rund 200 Schülern aus Hamm aufführte.

Der zehnte Jahrgang der Gastgeberschule besetzte aber nicht alleine die Stuhlreihen: Das Tourneetheater aus Witten wurde von einer Kooperation bestehend aus den Hammer Fairtrade Schools Realschule Mark, Marienschule, Martin-Luther-Schule und Friedensschule zusammen mit dem Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE) gebucht, und aus jeder Schule sitzen einige ihrer ehrenamtlich aktiven Schüler im Publikum. Jedes Jahr plant die Kooperation ein bis zwei größere gemeinsame Aktionen – wie eben auch das Theaterstück, das auch im Unterricht aufgegriffen werden soll.

Die Nachbesprechung ist Sonni Maier ebenfalls wichtig: Nach der Aufführung gibt sie ihrem jungen Publikum Raum für Fragen und Anregungen. Aber auch während der Aufführung kommt es zu Wort: Die Ein-Frau-Show ist keine Frontal-Performance. Auch wenn Sonni Maier auch ganz alleine die Bühne füllen kann, sollen die Schüler den Verlauf mit Interaktionen ebenfalls mit beeinflussen.

Das Stück ist bunt aufgebaut: Zunächst begrüßt eine Außerirdische in ferner Zukunft die Schüler zu einer Museumsführung über untergegangene Zivilisationen wie auch die des 21. Jahrhunderts – Wie ging diese unter, ganz ohne Naturkatastrophen oder Meteoriten? Hat sie sich etwa selbst zerstört? – und kurz danach schlüpft sie aus dem schillernden Kostüm und gibt als Sonni Maier geschichtliche Einblicke in den Krieg und Frieden. Letztlich geht es in dem Stück auch um zwei Teenies, die in der Schule einen „Kleinkrieg“ führen und sich später versöhnen – etwas, was mit dem Alltag der Schüler doch mehr Überschneidungen hat als internationale Konflikte. „Es berührt die Schüler“, erklärt David Schoknecht, didaktischer Leiter der Friedensschule, denn es ginge ja auch um Frieden miteinander.

„Es gibt momentan kein wichtigeres Thema als den Frieden“, findet auch Sonni Maier. Schon seit 2008 bringt sie Theater für Jugendliche über gesellschaftliche Problemthemen in Städte in ganz Europa. Mit dem Programm über den Frieden steht sie allerdings erst seit eineinhalb Jahren auf der Bühne.MBM