Wider das Vergessen

… und den Krieg – für ein vereintes Europa

10.02.2017 – An diesem Tag fuhren 38 interessierte Schülerinnen und Schüler vornehmlich aus Geschichts- und Französischkursen der Jahrgänge 10, 11, 12 und 13 der Friedensschule Hamm nach Verdun (Frankreich) und Luxemburg, um exemplarisch die Formen und Auswirkungen des ersten modernen Kriegs der Geschichte, „die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ zu erfahren. Gerade die humanitäre Katastrophe im Stellungskrieg um Verdun, bei der nach Schätzungen ca. 300.000 Menschen ums Leben kamen und rund 400.000 Menschen aufgrund der Folgen das Leben verloren, ging in das kollektive Gedächtnis der Menschen als Symbol für die Entmenschlichung des Krieges ein.
Im Kontrast dazu steht seit 1950 Luxemburg für die Idee von einer friedlichen, wirtschaftlichen und politischen Gemeinschaft der europäischen Völker.
Zunächst besichtigten die Schülerinnen und Schüler während einer 4-stündigen Führung die Citadelle in Verdun, die bis heute den Widerstand der gesamten französischen Nation symbolisiert. Laut Aussage der Schülerinnen und Schüler war dieser Besuch „emotional ergreifend“ und gleichzeitig „schauderhaft“, weil ihnen durch die interaktive audio-visuelle Führung in den unterirdischen Tunneln die schrecklichen Lebensbedingungen in Verdun und die Grausamkeit des Krieges noch bewusster wurden.
Die Besichtigung der Schlachtfelder, auf denen noch heute menschliche Gebeine und
Kriegsmunition gefunden werden, beeindruckte durch die immer noch sichtbaren
Einschlagstellen der unfassbar vielen Granaten, die Verdun fast völlig zerstörten. Der damit verbundene Besuch des Gebeinhauses von Douaumont, in dem sich die Gebeine von 130.000 nicht identifizierten Soldaten der Schlacht um Verdun befinden, war sicherlich die emotional ergreifendste Gedenkstätte für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrt.
Am Ende der Führung hatten die Schülerinnen und Schüler dann noch die Gelegenheit das Fort Vaux, in welchem sich vor der Zerstörung durch die deutschen Eroberer schreckliche Kampfszenen zugetragen haben mussten, zu besichtigen.
Der anschließende Besuch der Stadt Luxemburg, neben Brüssel und Straßburg ein wichtiger Verwaltungssitz der Europäischen Union und Kulturhauptstadt Europas 2007, verdeutlichte den Schülerinnen und Schülern den europäischen Gedanken und die Geschichte der europäischen Einigung.
Während einer selbst organisierten Stadtführung sahen die Schülerinnen wichtige Plätze und Gebäude der Stadt wie beispielsweise das europäische Viertel Plateau Kirchberg und den Palast des Großherzogs. Außerdem besichtigten alle die Kathedrale von Notre-Dame de Luxembourg, die durch ihre Größe und Gestaltung im Inneren beeindruckt. Die anschließende Besichtigung der Innenstadt in Kleingruppen öffnete zum Abschluss den Blick für das kulinarische Angebot der Stadt.
Die Hauptorganisatorinnen der Fahrt, Frau Blum und Frau Altstädt sowie die Begleiter Frau Reif und Herr Schoknecht sind dankbar für das Interesse der jungen Menschen und von der Fahrt ergriffen, nicht zuletzt, weil ausnahmslos alle Schülerinnen und Schüler dem Gedenken des Ersten Weltkrieges mit Würde und Respekt begegneten und für einen absolut reibungslosen Ablauf der Fahrt sorgten.

David Schoknecht, Elisabeth Blum und Lisa Altstädt