Samstag, 09. März 2024, Westfälischer Anzeiger Hamm / Hamm-Mitte
Nachwuchsingenieure bei Wissenschafts-Wettbewerb in Paris dabei / Einzige deutsche Schule
Vorfreude: David Schoknecht (didaktischer Leiter, von links), Mattis Hupe (Schüler), Ella Schmidt (studentische Hilfskraft HSHL), Jan-Louis Blum (Schüler), Nils Reuter (HSHL) und Leon Moka (Schulleiter) fiebern Paris entgegen.
Hamm – Die „Hammer Engineers“ von der Friedensschule sind für die „Olympiade de Sciences de l’Ingénieur“ nominiert. Am 22. April geht es für die Schüler nach Paris, als einziges Team aus Deutschland. Dort messen sie sich unter anderem mit Nachwuchsingenieuren aus China und Marokko. Die Wirtschaftsagentur Impuls unterstützt das Team, weitere Sponsoren sind gerne gesehen.
Mattis Hupe, Mitglied der „Hammer Engineers“, hält stolz den Schlüssel zum MINT-Raum in der Friedensschule in die Höhe: „Den hat man uns nun anvertraut, damit wir jederzeit an unserem Projekt arbeiten können.“ Und das tun sie: Vor Wettbewerben nutzen die fünf Team-Mitglieder auch Freistunden, Pausen und die Wochenenden, um ihr Projekt zu perfektionieren. Montags treffen sie sich sowieso, betreut von Nils Reuter und Ella Schmidt vom zdi-Schülerlabor der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL).
Seit über zehn Jahren setzt sich das zdi-Zentrum Hamm dafür ein, Schülerinnen und Schülern Spaß an MINT-Fächern zu vermitteln (Mathe, Technik, Informatik und Naturwissenschaften). In den Landeswettbewerben spielen die Hammer Teams immer wieder ganz oben mit. 2023 trugen die Hammer Engineers den Pokal in der Science League nach Hause, zusammen mit einem Preisgeld von 3000 Euro.
Mit dem Sieg in der Science League sicherten sich die Hammer Engineers den Startplatz in Paris. Das zdi-Landesbüro hatte den Kontakt zur französischen Ingenieursliga hergestellt. „Schickt uns das beste deutsche Team“, hieß es aus Paris. Als Nils Reuter die Botschaft überbrachte, zögerten die Schüler. Einige wünschten sich Bedenkzeit. Science League, Roboterwettbewerb und nun auch noch die Olympiade de Sciences d’Ingénieur – ist der Zeitaufwand neben der Schule zu stemmen? Aber wie Mattis sagt: „Hey, ein internationaler Wettbewerb in Paris! Da kann man einfach nicht Nein sagen.“
Im Team bringt jeder ein besonderes Talent ein. Jan-Louis Blum, genannt „Holzwurm“, ist der Spezialist für die Holzkonstruktionen. Unterstützt wird er dabei von Daniel Unruh, „Junge für alles“. „Code-Gott“ Pepe Sanheim ist unschlagbar am PC. „Fusion-Crack“ David Hupe beherrscht die Konstruktions-Software „Fusion“ wie kein anderer, und Mattis, „Mädchen für alles“, ist Spezialist für Präsentationsvideos. Außer Mattis, Jahrgang 12, und seinem Bruder David, Jahrgang 8, gehören alle dem 11. Jahrgang der Friedensschule an.
Zurzeit arbeiten die Jugendlichen noch an einem Hausmodell für die Science League, wo es diesmal um ein ökologisches Stadtviertel geht. Nach zwei Runden liegen sie wieder auf dem ersten Platz der Landesliste, gefolgt von einem weiteren Hammer Team von der Karlsschule.
Mit einem Hausmodell wollen die Jungen auch in Paris antreten. „Ganz sicher sind wir uns noch nicht“, sagt Nils Reuter. „Doch wir haben in den Osterferien ja noch Zeit.“ Dann zieht das Team ins Maxilab im Maximilianpark um, wo mehr Platz für größere Modelle ist. Mit einem Bus muss die Konstruktion dann am 22. April nach Paris transportiert werden. Der Wettbewerb findet am 23. April statt. Nils Reuter und eine Französischlehrerin der Friedensschule, Ursel Grote-Umlauf, begleiten die Hammer Engineers.
Schulleiter Leon Moka, selbst Physik- und Mathelehrer, freut sich mit den Schülern: „Das ist phänomenal! Dass es bis nach Paris geht, hätte ich nicht gedacht.“ Die Friedensschule ist zertifizierte MINT-Schule und bietet als einzige Schule im Umkreis auch einen Technik-Leistungskurs an.